Polterabend als traditionsreicher Hochzeitsbrauch
Polterabend feiern oder lieber nicht?
Damit der Polterabend reibungslos funktioniert, ist etwas Planung notwendig. Vor allem der Zeitpunkt ist sehr wichtig, denn kaum ein Brautpaar möchte direkt am nächsten Tag vor den Altar treten. Ein Polterabend wird meist feuchtfröhlich und sehr laut, weshalb abgelegene Örtlichkeiten von Vorteil sind.
Der Polterabend ist in Deutschland schon lange Zeit üblich. Durch das Zerschlagen von Porzellan, meist alte Geschirrteile, soll das Brautpaar Glück in der Ehe haben. In anderen Ländern ist der Polterabend eher mit dem Junggesellenabschied zu vergleichen. Zu einem Polterabend wird niemand ausdrücklich eingeladen, es wird lediglich der Termin bekannt gegeben. Oft wird vor dem Elternhaus der Braut gefeiert, wenn die Örtlichkeiten dies zulassen. Der Termin ist traditionell einen Abend vor der Hochzeit. Da dies aber für das Brautpaar recht stressig ist, kann der Termin auch ruhig eine Woche vor der Trauung sein.
Gepoltert wird mit allem, was aus Steingut oder Porzellan gefertigt ist - getreu dem Motto "Scherben bringen Glück". Verboten sind Gläser oder gar Spiegel. Die Festlichkeiten zu einem Polterabend sind eher zwanglos. Es wird in legerer Kleidung gefeiert, damit die Scherben nichts Wertvolles beschädigen. Die Scherben muss das Brautpaar natürlich gemeinsam auffegen.
Den Polterabend richtig planen
Die Gäste müssen selbstverständlich gut versorgt sein. Doch da ein Polterabend eher ein launiges Beisammensein ist, darf es gerne ein selbst gemachtes Buffet sein und dazu Bier vom Fass. Häufig bringen die Freunde und Verwandten auch Getränke und kleine Snacks mit. Da niemand eingeladen ist, kommen häufig deutlich mehr Gäste als erwartet, deshalb sollte das Buffet schon eher reichhaltig sein. Vor allem, wenn viele Schulfreunde, Arbeitskollegen und Vereinskameraden erwartet werden, die nicht auf den Hochzeitsfeierlichkeiten erscheinen. Somit ist der Abend auch eine preiswerte Alternative, wenn ein großer Bekanntenkreis vorhanden ist. Der Polterabend kann sehr gut in einem Vereinssaal gefeiert werden. So ist genügend Platz vorhanden. Wird ein Saal gemietet, versteht es sich von selbst, dass die Scherben sorgfältig aufgefegt werden.
Essen und Trinken auf dem Polterabend
Getränke auf Kommission sind für einen Polterabend genau richtig. So muss nur bezahlt werden, was auch verbraucht wird. Viele Getränkehändler bieten einen solchen Service an und liefern bei Bedarf auch Tische und Bänke an. Werden Getränke gezapft, sollte vorher festgelegt werden, wer sich darum kümmert. Dabei sollten sowohl antialkoholische als auch alkoholische Getränke angeboten werden. Gut ist ein Mix aus Wasser, Cola, Limonade sowie Bier und Wein. Hochprozentige Spirituosen müssen nicht sein.
Das Buffet besteht meist nur aus kalten Speisen. Eine heiße Suppe um Mitternacht ist allerdings meist sehr willkommen. Belegte Brötchen, diverse Salate und Häppchen sollten reichlich bemessen sein. Da auf einem Polterabend auch immer unerwartete Gäste erscheinen, ist etwas mehr immer ratsam. Etwas Kuchen und Dessert sollten ebenfalls nicht fehlen.
Die Unterhaltung auf dem Polterabend
Für den Polterabend reicht eine gute Musikanlage. Ein DJ würde das Budget unnötig belasten, es sei denn, ein Bekannter kann dies erledigen. Musik gehört natürlich auch dazu und sollte dem Anlass entsprechend eher ausgelassen und fröhlich sein. Ein Polterabend ist keine gediegene Feier, sondern etwas, das laut und lustig ist. Häufig lassen sich die Gäste auch etwas einfallen, womit das Brautpaar überrascht wird. Da werden die Hosen des Bräutigams verbrannt oder vergraben und der Braut kann es passieren, dass ihre Schuhe festgenagelt werden. Zum Fegen bekommt das Brautpaar häufig ein witziges Outfit, im dem dann die Scherben zusammengekehrt werden.